Mittwoch, 6. Januar 2016

Der Blog zieht um!

Oben stehts. Nachdem ich jetzt seit über einem Jahr konsequent an diesem Blog dran geblieben bin, habe ich mich jetzt entschieden ein paar Euro zu investieren um mir eine eigene Domain einzurichten.
Ab nächste Woche poste ich deshalb nicht mehr hier, sondern auf http://theguygaming.com/
Bis auf den Jahreshinblick (der bereits auf der neuen Domain zu finden ist) werde ich meine alten Posts nicht auf den neuen Blog transferieren. Ich lasse aber den Blogger Account online, so dass alles nach wie vor hier erreichbar ist.

Der Grund, weshalb ich meine Posts nicht umziehen lasse, hängt mit einer weiteren Neuerung zusammen. Denn ich habe mich entschieden auf der neuen Adresse in Englisch zu bloggen.
Die Entscheidung habe ich getroffen, da der bei weitem größere Teil der Community nun mal kein Deutsch versteht und ich deshalb über das vergangene Jahr das ein oder andere Mal nicht die Möglichkeit hatte Inhalte von meinem Blog weiterzugeben.

Zuletzt möchte ich noch ankündigen, dass ich den Veröffentlichungsrhythmus leicht verlangsamen möchte, um mich auf eine bessere Qualität konzentrieren zu können.
Ich plane von jetzt an jede zweite Woche eine Game Kritik zu veröffentlichen (nach wie vor Mittwochs) und in den Wochen dazwischen nur falls ein Event ansteht oder ich gerade Lust habe zu posten.
Kommende Woche kommt in dem Sinne der Post zu den noch laufenden (einschalten!) AGDQ. Die darauf folgende Woche habe ich eine Kritik zu Banner Saga geplant, dann gibt es eine Pause und dann kommt voraussichtlich eine Beyond Good & Evil Kritik.

tl;dr: Ab nächste Woche bitte hier weiterlesen.

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Der Jahreshinblick 2016

Das Jahr neigt sich dem Ende. Höchste Zeit einen Blick in die Zukunft zu werfen und mit mehr oder weniger fundierten Behauptungen und Meinungen um sich zu werfen.
Ich orientiere mich an dieser Liste der ausstehenden Releases. Solange ich es nicht für absolut unwahrscheinlich halte, dass ein Spiel 2016 erscheinen wird, ziehe ich auch die Titel in Betracht, die noch keinen festen Termin haben.
Kommen wir bevor es losgeht aber nochmal zu den Spielen, die ich letztes mal schon besprochen habe und die dann doch nicht mehr 2015 erschienen sind. Zum Teil habe ich die Titel vergangene Woche schon aufgegriffen, zum Teil hat sich meine Meinung seit letztem Jahr nicht geändert, deshalb beschränke ich mich heute auf eine simple Aufzählung zur Vollständigkeit:
-The Divison
-Uncharted 4
-Final Fantasy XV
-Star Fox
-Zelda
-Mirrors Edge 2
-Quantum Break
-Crackdown
-Scalebound
-Kingdom Hearts 3

Nun zur Kür!

Hyrule Warriors Legends: ist das 3DS Äquivalent zu Hyrule Warriors auf der Wii U. Viele haben das Spiel gefeiert, ich selber fand die Dynasty Warriors Reihe, auf der die beiden Spiele beruhen, aber immer recht langweilig. Genre Fans greifen zu.

Mario & Luigi: Paper Jam: ist das neuste Mario RPG. Aus der, inzwischen erstaunlich umfangreichen, Serie habe ich bisher nur Inside Bowser gespielt, das aber auch, durch sein spaßiges Kampfsystem und den allesübergreifenden Humor, ziemlich cool war. Ich bin sicher, dass das ein gutes Spiel wird und werfe definitv einen Blick darauf, wenn es erscheint.

Gravity Rush Remastered: Unglaublich, dass ich das Spiel immernoch nicht gespielt habe. Es ist nämlich schon seit Release 2012 auf meinem Pile of Shame und ist inzwischen für den schmalen Taler zu haben.
Ich bin etwas skeptisch ob die Touchscreen basierte Steuerung auf der Playstation gut funktionieren wird, lasse mich aber gerne überraschen.

Gravity Rush 2: wird hoffentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen, als der Vorgänger. Wird cool.

XCOM 2: Wie an anderer Stelle ausgeführt, gehöre ich zu den wenigen, die den Vorgänger nicht so gut fanden. Ich werde das Spiel getrost ignorieren und lasse allen anderen ihren Spaß.

Mighty No. 9: Ich habe keinen einzigen Megaman Teil gespielt (mea culpa) hatte beim Anzocken auf der Gamescom aber Spaß. Ich glaube das wird ein cooler Titel, wenn auch kein Must-Have.

Unravel: Sehr cool. Nichts für jeden, keine Frage, aber ich hat auf der Gamescom meinen Spaß und werde mir den Titel ansehen.

Street Fighter V: Ich bin schon ein wenig versucht mir das Spiel zu kaufen, habe aber noch so viele andere Fighter auf dem Pile (Guilty Gear Xrd, Blazu Blue Chrono Phantasma, Dead or Alive 5 etc.), dass ich ein paar Versionen abwarten werde.
Ansonsten ist es nunmal ein Street Fighter, nur halt mit besserer Grafik und neuen Charakteren.

Fire Emblem Fates: Kaufe ich auf jeden Fall. Die einzige Frage ist, wird in Europa die Special Edition erhältlich sein oder nicht. Der Region Lock des 3DS macht Importieren nämlich leider unmöglich (zumindest auf sauberem Wege) und beide Versionen einzeln zu kaufen, wird mit Sicherheit teurer sein. Und diese Kickass Faceplates möchte ich natürlich auch haben.

Hitman: Ich weiß nicht ob man aus der Materie noch so viel rausholen kann. Hitman war nie für eine tiefe Story bekannt und das Stealth Genre hat über die Jahre eine Menge starke Spiele gesehen. Genre Fans kommen bestimmt auf ihre Kosten, aber alle anderen werden hier nichts verpassen.

Star Ocean: Integrity and Faithlessness: Futter für JRPG Fans. Die Star Ocean Serie hat einen durchaus guten Ruf, ist aber schon lange nicht mehr veröffentlicht worden. Ob die Entwickler an vergangenen Ruhm anschließen können, wage ich nicht vorherzusagen.

Dark Souls III: Ich finde die Souls Spiele haben stetig abgebaut (Bloodborne kann ich nicht beurteilen), deshalb bleibe ich skeptisch bis ich selber Hand angelegt habe.

Ratchet & Clank: Von den alten Ratchet & Clank Ablegern war ich nie so richtig überzeugt, da die Hack'n Slay Parts kaum Spieltiefe mitbrachten und die Jump'n Run Parts zu selten waren um das Ruder rumzureißen.
Ich gehe deshalb von soliden mittelmäßigen Titel aus, aber vielleicht kommt alles anders dieses mal.

Total War Warhammer: Total War im Warhammer Universum. Das klingt nach einer Menge Potential um Fans ans Bein zu pissen. Ich bin von den bisher gezeigten Spielszenen überzeugt, dass neue Elemente, wie Magie und große Bestien, sinnvoll eingebunden werden und wir mit einem soliden neuartigen Total War rechnen können. Bei umfangreichen Strategiespielen wie diesem, steckt der Teufel aber immer im Detail, deshalb kann ich nicht sagen, ob Warhammer besser wird als Rom II oder nicht.

No Man's Sky: Das Spiel hat über die letzten zwei Jahre einen riesigen Hype um sich aufgebaut. Ich weiß ehrlich gesagt garnicht warum. Für mich sieht das nach einer netten Spielidee aus, die aber nicht die nötige Tiefe mit sich bringt um lange zu beschäftigen. Den Hype wird das Game meiner Meinung nach nicht gerecht werden und ich befürchte eine mächtige Shitstorm Wolke am Horizont aufziehen zu sehen.

Deus Ex: Mankind Devided: Den Vorgänger Human Revolutions fand ich sterbens langweilig. Alles sah gleich aus, die Story war platt und über das, was hier als Fülle an Möglichkeiten verkauft wurde, kann jedes RPG nur müde lächeln.
Von Mankind Devided erwarte ich nichts anderes, weshalb ich auch diesen Titel getrost ignorieren werde.

Dishonored 2: Der erste Teil war ein interessantes Spiel. Offene Areale und viele Optionen haben ein recht freies Spielgefühl vermittelt, dazu ein unverbrauchtes Setting. Etwas unrund wirkte das Game aber doch. Der Schwierigkeitsgrad schwankte und, wenn man mal entdeckt wurde, hat weder Kämpfen noch Weglaufen und Verstecken wirklich gut funktioniert.
Ich erwarte einen sehenswerten Titel, der die Formel des Vorgängers verfeinert.

Halo Wars 2: Den Xbox exklusiven Vorgänger konnte ich leider nie zocken. Der Stil des Halo Franchise gefällt mir sehr und der erste Teil schien solide. Ich werde es ausprobieren, auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass Halo Wars 2 an die epische Starcraft Saga herankommt.

Metroid Prime Federation Force: Ich als eingefleischter Metroid Fan (der immernoch ein paar Teile nachzuholen hat, yikes!) werde das Ding spielen. Ob Federation Force eine sinnvolle Ergänzung zum Franchise wird oder nur ein mittelmäßiges Spin-Off möchte ich nicht mutmaßen.

Overwatch: war beim ersten Anspielen auf der Gamescom nichts für mich. Da das Spiel von Blizzard ist, wird es sich gut verkaufen und den meisten Spielern gefallen. Ich halte mich raus.

Persona 5: Wird gekauft. Persona 4 gehört zu den besten RPGs die ich kenne (irgendwann wird es hier ein Review geben). Die Trailer zeigen, dass Atlus wieder einen zielsicheren schrillen Stil fährt, der im Vorgänger wunderbar funktioniert hat. Ich erwarte von Persona 5 nichts geringeres als einer der besten Titel des Jahres zu werden.

ReCore: Ich weiß noch nicht genug um eine fundierte Meinung zu geben, aber die Macher von Metroid Prime sitzen an dem Spiel, deshalb bin ich gespannt was da kommt.

Star Citizen: The hype is real. Ich bin skeptisch ob der Release in Q4 eingehalten werden kann; bei einem so großen Projekt kann immer etwas dazwischen kommen. Und ob Star Citizen wohl dem Hype gerecht wird? Einige preisen das Game jetzt schon als Messias des Gaming, das alles übertreffen wird, was je da gewesen ist.
Ich bleibe skeptisch. Je größer ein Projekt, desto schneller bleibt die Spieltiefe auf der Strecke. Mit viel Pech wird Star Citizen zu einem Spiel wo alles geht und nichts interessant ist. Bis der Würfel fällt ist aber noch viel Zeit.

Bannersaga 2: Ganz aktuell habe ich Freude am ersten Ableger. Das wird ein toller Titel.

The Last Guardian: Will haben. Der Gameplay Ausschnitt von der E3 sah so wunderbar aus... so wunderbar. Wird ein Top Titel.

Zero Time Dilemma: ist der Nachfolger zu 9 Hours 9 Persons 9 Doors und Virtues Last Reward. Beide Vorgänger sind der Hammer, vom Abschluss der Triologie erwarte ich nicht weniger.

Valkyria: Azur Evolution: Wenn ein Spiel mit Valkyria Chronicles Lizenz in Mache ist muss ich einfach aufhorchen. Diesmal wird ein RPG daraus, mehr ist aber auch noch nicht bekannt.
Sega, ich wünsche mir ein richtig gutes Spiel. Bitte.

Valkyria Chronicles Remastered: Hiervon habe ich gerade erst gelesen. Nach der Steam Version kommt nun auch eine aufpolierte Version auf die Ps4. Auch wenn ich mich über jede Version dieses Titels freue, glaube ich, dass Sega sich die eigene Zielgruppe bereits über Steam weggegraben hat. Wenn die Grafik nicht viel viel besser aussieht (und das ist beim Cellshading Look schwer), würde ich nach wie vor zur zweifelslos günstigeren Steam Variante raten.
Da ich das Spiel nun schon zweimal habe, werde ich auch erstmal passen (jeder Preis fällt irgendwann). Im Moment spiele ich den (mittelmäßigen) zweiten Teil und habe (falls ich irgendwann mal eine PSP besitze) ja auch noch den Dritten vor mir; habe deshalb im Moment noch nicht das Bedürfnis.


That's all folks!
Das ist das ganze Jahr 2016 (ohne unvorhersehbare Indiehits und andere Überraschungen). Jetzt wo du es kennst, kannst du ja eigentlich auch zuhause bleiben (und den Pile of Shame abarbeiten).

Dann bis nächstes Jahr, und zock was schönes,

TG

P.S. Nicht vergessen, ab Sonntag sind Awesome Games Done Quick. Einschalten!

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Der Jahreshinblick-Rückblick 2015

Pah, als würde ich so etwas lächerliches wie einen regulären Jahresrückblick machen. Das kann ja jeder. Stattdessen blicke ich auf meinen Jahreshinblick von Ende letzten Jahres zurück, und spreche darüber, was sich bewarheitet hat und was ausblieb. Los gehts!

The Divison: wurde verschoben... Punkt.

Evolve: habe ich selber nicht gespielt (wie gesagt, ich bin kein Genre-Fan), die Meinungen gingen entgegen meiner Erwartung doch stark außeinander. Einigen gefiel das gut gelungene Gameplay, Andere waren vom geringen Umfang enttäuscht und wieder Andere beschwerten sich lautstark über die Fülle an Microtransactions.

The Witcher 3: habe ich auch noch nicht gespielt, will ich aber definitiv noch machen. Den Spiel wurde von allen Seiten Beifall geklatscht und es ist im Rahmen der Gameawards sogar zum Spiel des Jahres gekürt worden. Meine Vermutung, dass eine grafische und storytechnische Benchmark gesetzt wird hat sich bewahrheitet.

Batman Arkham Knight: hat vor allem wegen technischer Probleme Wellen geschlagen. Ob sich meine Befürchtung bewahrheitet hat, dass das Spiel zu Action fokusiert wird, weiß ich überhaupt nicht; es hat mich nicht genug interessiert um dem nachzugehen.

Uncharted 4: verschoben!

Bloodborne: Hier hatte ich vermutet, dass ich das Spiel auslassen würde. Ich habe Recht behalten. Genre-Fans greifen zu, das Spiel soll richtig gut sein!

The Order 1886: Einige Leute hatten ihren Spaß mit dem Titel, aber der Tenor schwankte weitestgehend zwischen „muss man nicht haben” und „ist scheiße”. Ich denke ich kann beanspruche, Recht behalten zu haben.

Final Fantasy Type 0 HD: Konnte es leider noch nicht spielen (der Pile of Shame ragt über mir auf). Ich kann noch nichts dazu sagen.

Final Fantasy XV: verschoben, tada!

Xenoblade Chronicles X: Es stellte sich heraus, dass es doch einfach werden würde den Vorgänger zu zocken, denn er ist im August überraschend in den E-Shop eingezogen. Dazu gekommen bin ich trotzdem noch nicht. Da im Moment aber meine Nintendo affinen Kameraden pausenlos davon schwärmen, gehe ich davon aus, dass Xenoblade Chronicles X einen Blick wert ist.

Starfox: verschoben! Eh...

Splatoon: You're a kid now. You're squid now... und so weiter. Ich habe hier genug über das Spiel geschrieben. „Hammer Spiel” würde ich an dieser Stelle nochmal bestätigen.

Zelda: verschoben, yo!

Metal Gear Solid V - The Phantom Pain: hat mich ja, wie ich hier bereits ausführlich erwähnt habe, mit leicht gemischten Gefühlen zurückgelassen. Aber unterm Strich muss ich sagen, das ist schon ein verdammt gutes Spiel. Definitv eines der besten dieses Jahr.

Mirrors Edge 2: verschoben, nä? Was ich auf der Gamescom anzocken konnte, hat meine geäußerten Bedenken leider nicht legen können. Wenn es im Mai kommt werde ich es wahrscheinlich trotzdem kaufen.

Quantum Break: verschoben. Witzigerweise scheint sich meine Vorhersage schon jetzt zu bestätigen.

Kirby, Yoshi & Toad: Yoshis Wooly World habe ich noch nicht gespielt (werde ich noch; die Meinungen sind gut), zu Kirby und der Regenbogen-Pinsel und Toad Treasure Tracker kann ich aber bestätigen: beides sind sehr gute Spiele, die echt Spaß machen und viele coole Ideen verbaut haben, die aber nicht den nötigen Mindblow haben, als das man sie gesehen haben muss.

Crackdown, Halo 5, Scalebound & Kingdom Hearts 3: Außer Halo 5 wurde von denen alles verschoben. Halo 5 ist auch eher durchwachsen angekommen (vielleicht liegt es an den großen Fußstapfen?), mich hat das ganze aber nicht genug interessiert um ins Detail zu gehen.

Damit wäre der Pflichtteil abgeschlossen. Ein besonderes Spiel, das ich bei Erstellung des Jahreshinblicks nicht auf dem Schrim hatte, möchte ich aber noch erwähnen.

Starcraft II - Legacy of the Void: Obwohl ich die beiden Vorgänger sehr gerne gespielt habe und bis vor einem guten Jahr auf unregelmäßiger Basis den Multiplayer gezockt habe, hatte ich den Abschluss der epischen Saga für dieses Jahr gar nicht auf dem Zettel. Völlig zu Unrecht, wie sich herausstellte, denn LotV ist richtig gut! Blizzard hat nicht nur die gewohnte Top-Klasse Echtzeit Strategie geliefert, sondern ihre seit über 15 Jahren offene Geschichte zu einem runden und zufriedenstellenden Ende gebracht.
Ganz großes Kino Game. Neben Splatoon und Metal Gear eines meiner Lieblingsspiele dieses Jahr.

So, hätten wir das erledigt. Für kommenden Mittwoch tease ich schonmal den Jahreshinblick 2016 und dann bleibt mir nurnoch zu sagen, frohe Festtage, zock was schönes und bis nächste Woche,

TG

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Über Metroid Prime

Ich brauchte heute ein paar Minuten bis ich mich eintschieden hatte, wie ich Metroid Primes Approval verteidigen würde.

Mein ursprünglicher Plan sah vor, meine Argumentation auf das hervorragende Level Design zu stützen. Denn trotz non-linearer Struktur und achtenswerter Länge des Spiels (insbesondere in Anbetracht der minimalistischen Geschichte) hatte ich nie das Gefühl Füllwerk oder repetitive Inhalte zu spielen. In jeder Ecke gab es etwas zu entdecken und wenn ich einen bereits gesehenen Bereich erneut durchquerte, gab es immer die Möglichkeit eine Abkürzung zu benutzen oder ein Item aufzuheben, das ich vorher noch nicht bekommen konnte.

Dann dachte ich, dass die Grafik von Metroid Prime, eigentlich auch eine Empfehlung Wert ist. 2002 hat diese schon zahlreiche Gehirne geschmolzen und selbst heute kann sie sich durch ihren klaren Stil und ihre Detail-Verliebtheit immernoch sehen lassen. Zugegeben, die Auflösung ist selbst in der Wii Version nicht so hoch wie man das heute gewohnt ist, und die Modelle waren damals auch noch etwas kantig, aber wenn sich, angesichts einer hellen Explosion, Samus Gesicht in ihrem Helm spiegelt und sie blinzelt (weil die eine verdammte Blinzel Animation eingebaut haben... in ein First-Person-Game), dann sieht das einfach so cool aus. Und über Farbwahl und Charakterdesign habe ich noch gar nicht gesprochen.

Nach diesen Überlegungen hatte ich dann aber das Gefühl, ich würde das fantastische Gameplay vernachlässigen. Ein First-Person-Shooter ohne zweiten Analogstick wäre heute eigentlich undenkbar, durch die Möglichkeit Gegner anzuvisieren in Metroid Prime aber kein Problem, denn hier geht es, im Gegensatz zu den meisten Genre Kollegen, nicht darum gut zu zielen, sondern darum gut auszuweichen und Timings optimal zu nutzen. Das ganze kommt besonders in abwechslungsreichen Boss-Kämpfen zur Geltung, in denen der Spieler, durch stetiges Wechseln unterschiedlicher Angriffsphasen, kaum Gelegenheit bekommt in Autopilot zu schalten.
Zur Auflockerung werden Jump'n Run-esque Morphball und Plattformer Passagen gespielt, die zu keinem Zeitpunkt zur Langeweile hin überstrapaziert werden.

Letztlich habe ich mich dann entschieden alle Punkte anzusprechen, denn der Titel hat viele tolle Seiten und ist insgesamt einfach ein verdammt gutes Spiel.
Und dafür zertifieziere ich Metroid Prime als The Guy Approved, eine Auszeichnung ausschließlich für solche Spiele, die man nicht außer Acht lassen sollte.


Und damit beende ich meinen heutigen Post. Ich tease für nächste Woche schonmal den Jahreshinblick-Rückblick 2015 und für die darauf folgende Woche den Jahreshinblick 2016 an.
Keep gaming,

TG

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Game Awards/Sony Experience

Die diesjährigen Game Awards und eine Sony Experience Konferenz fanden vergangenes Wochenende statt. Ich werde nun ganz langweilig Punkt für Punkt alles Interessante besprechen.

-Psychonauts 2; Ich habe den Vorgänger zwar noch nicht gespielt, bin aber doch sehr interessiert, da ich nur gutes darüber höre.

-Splatoon holt den Award für den besten Multiplayer Shooter; und womit? Mit Recht!

-Day of the Tentacle bekommt ein Remake; wieder ein Titel zu dem ich bisher noch nicht gekommen bin. GameOne wählte das Spiel vor Jahren mal zum besten Spiel aller Zeiten. Das will was heißen.

-Das Final Fantasy VII Remake wird in mehrere Parts aufgeteilt; ...meh. Ich kann nachvollziehen, dass man das macht, immerhin war Final Fantasy VII ein sehr umfangreiches Game und die Qualitätsansprüche der Fans wollen erfüllt werden. Allerdings muss Squenix jetzt auch wirklich liefern, um den entsprechend höheren Gesamtpreis (wahrscheinlich drei Vollpreistitel = 180€) zu rechtfertigen.

-Rez VR; oh Gott, das kann nur geil werden. Rez ist optisch so abstrakt und sonderbar, dass es mit VR Brille wahrscheinlich an einen LSD Trip erinnert (nur halt in legal). Mit dieser Ankündigung ist mein Interesse für Playstation VR enorm gestiegen.

-Ps2 Spiele in der Virtual Console für Ps4; Hmmm, okay. Zu mehr VC Titeln sage ich erstmal nicht nein. Von den bisher erhältlichen 8 Titeln interessieren mich Dark Cloud und Rogue Legacy sogar, aber je 15€ ist jetzt nicht das Hammer Angebot, das mich jauchzend aufspringen lässt. Mal gucken was sich noch ergibt

-Ni No Kuni 2; f*ck yeah! Ich liebe den ersten Teil, der eines der besten Rollenspiele der letzten Generation war.


Öhhmm... mir ist mir jetzt nicht in Erinnerung geblieben. Falls ich noch etwas signifikantes vergessen habe, ab in die Comments damit.

Insgesamt muss ich sagen, doch ein paar überraschend gute Ankündigungen. Ni No Kuni 2 ist für mich ein Must-Buy, Tim Schaefer scheint mit Double Fine zu höchstformen aufzulaufen und mit etwas Glück landen noch mehr glorreiche Ps2 Rollenspiele in der VC.
Ich hoffe nur, ich komme irgendwann (vielleicht wenn ich in Rente gehe) dazu all diese Spiele zu spielen,

TG

P.S. Das aktuelle Humble Bundle schnürt zahlreiche NEOGEO Klassiker für schmales Geld zusammen. Ich hatte gestern Abend schon eine spaßige Stunde mit Art of Fighting 2 und kann jedem Arcade Enthusiasten das Bundle nur ans Herz legen.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Über Heavy Rain

Heavy Rain ist ein wirklich sehr interessantes Spiel.
Die Story ist die eines konservativen Krimi/Thriller. Zwar solide, sollte aber niemanden aus den Socken hauen.
Das Gameplay ist ein bisschen meh. Man läuft entweder, mit trägem Tempo und fester Kamera, Hinweise sammelnd durch überschaubare Gebiete oder absolviert QTEs. Letztere sind gegenüber den meisten QTE recht gut gelungen, da der komplette Controller auf mitunter anspruchsvolle Weise eingesetzt wird. Das reicht für eine gute Gameplay Erfahrung aber leider nicht.

Der entscheidende Punkt, der Heavy Rain zu einem sehenswerten Spiel macht, ist, dass Entscheidungen die man trifft Konsequenzen nach sich ziehen.
In den meisten Spielen führen Entscheidungen zu einem von zwei Ergebnissen: Sieg oder Niederlage. Ersteres führt klassischerweise zum erreichen des nächsten Level, Letzteres wirft den Spieler zum letzten Checkpoint zurück und lässt ihn seine Entscheidungen nochmal treffen.
In RPGs kommt meistens eine Komponente der Personalisierung hinzu, sei es durch neue Fähigkeiten, die das Gameplay langfristig verändern, oder durch Stil-Varianz in Charakterdesign und Dialogen.
Beide Wege führen entweder dazu, dass eine falsche Entscheidung zur Wiederholung führt oder, dass es keine falsche Entscheidung gibt.

In Heavy Rain zieht jede Entscheidung Konsequenzen nach sich, die bis ans Ende des Spiels andauern.
Wenn ein Charakter stirbt, müssen die restlichen Charaktere ohne dessen Hilfe weitermachen. Wenn ein entscheidender Beweis an einem Tatort nicht gefunden wird, kann der Täter vielleicht nicht überführt werden.
Durch diverse Kombinationen von Ereignissen können letztlich über zwanzig verschiedene Enden erreicht werden (Game Over - Continue? ist keins davon).
Für den Spieler bedeutet das, dass er sich einfach nie sicher sein kann, alles richtig gemacht zu haben. Mehr als einmal habe ich gut darüber nachdenken müssen, was ich als nächstes tun soll, und mehr als einmal drängten mich schlechte Entscheidungen in spannende Situationen.

Für diesen außergewöhnlichen Ansatz zertifiziere ich Heavy Rain als The Guy Approved, eine Auszeichnung ausschließlich für solche Spiele, die man nicht außer Acht lassen sollte.

Damit verabschiede ich mich für Heute. Mit besten Wünschen,
TG

Mittwoch, 25. November 2015

Über Shadow of the Colossus

Oh weia, wo fange ich nur an?
Shadow of the Colossus wirft so ziemlich alle Konventionen über den Haufen. Gut zugegeben, Open World machen viele Spiele und ein Typ mit nem Schwert ist auch nicht gerade der abwegigste Held. Ab da wird es allerdings SEHR abwegig.

Die Story ist absolut simpel, aber durch die clevere Erzählweise hat sie mich am Ende doch noch gepackt.
Zu Beginn des Spiels werden nur wenige kleine Brocken preisgegeben. Genug, dass man die Geschehnisse (zunächst) nicht hinterfragt, aber nicht genug um genauer darüber nachzudenken.
Zur Halbzeit gibt es dann überraschend einen etwas größeren Story-Brocken, der die ersten hinterfragenden Gedanken hervorruft. Ab hier fallen dem Spieler so langsam Details auf, wie zum Beispiel die optische Veränderung, die der Protagonist im Spielverlauf durchmacht.
Schließlich kommt alles in einer langen Endsequenz zusammen, und dem Spieler wird schlagartig klar, was die ganze Zeit über gespielt wurde.
Das Spiel kommt dabei mit lächerlich wenig Dialog aus. Der Charakter mit dem meisten Text ist derjenige, der dir allenthalben sagt, was du als nächstes zu tun hast.

Auch das Gameplay wirkt auf den ersten Blick simpel.
Gut, es gibt ausschließlich riesige Bosse, aber wen stört das schon? Man kann springen, klettern, Schwert und Bogen benutzen und auf dem Pferd reiten.
Der Teufel steckt im Detail; so macht es zum Beispiel einen Unterschied, ob man sich auf einem Gegner festhält und zusticht oder ob man sich mit dem Schwert voran hinwirft. Erst beim dritten Durchspielen, fand ich heraus, dass der Pfiff, mit dem man normalerweise sein Pferd ruft, auch zum Anlocken von Gegner taugt.
Kernstück ist jedoch die, leider nicht immer einwandfrei funktionierende, Physik des Spiels. Wenn man auf dem Rücken eines Gegner steht, ist man jeder seiner Bewegungen ausgeliefert. Schüttelt er sich, holt er den Charakter von den Füßen oder bringt ihn ins Stolpern. Der Spieler muss immer darauf achten die Bewegung seines Feindes zu lesen um nicht im falschen Moment nichts zum Festhalten zu haben.

Die Welt.
Ahh, die Welt. Riesengroß, kein NPC weit und breit, keine Siedequests, keine blöden Collectibles (es gibt Collectibles, aber die sind gut!).
Wo jedes andere Spiel die Open World bis zum Anschlag mit Sachen voll packt, damit dem Spieler bloß nicht langweilig wird (!), ist das verbotene Land in SotC einfach nur ein Ort. Ein gut designter Ort wie ich doch meinen will.
Auf der ganzen Map verstreut gibt es zahlreiche interessante Orte. Sei es der Strand unter der Bogenbrücke oder das Ostkap, jeder kleiner Flecken trägt zur Atmosphäre des Titels bei. Ein Niemandsland in dem tatsächlich Niemand ist, ist einfach viel glaubwürdiger als alle hundert Meter auf ein Banditenlager zu treffen.

Worauf ich hinaus will ist, SotC macht viele Dinge anders und zeigt, dass es so eben auch geht.
Stories müssen nicht voller Charaktere und Dialoge sein und alles erklären, Kämpfe müssen kein diekter Schlagabtausch sein und Open-World muss nicht das selbe Pacing haben, wie ein lineares Spiel.
Für das eigenständige und atmosphärische Design, zertifiziere ich Shadow of the Colossus als The Guy Approved, eine Auszeichnung ausschließlich für solche Spiele, die man nicht außer Acht lassen sollte.

Das soll es von meiner Seite gewesen sein. Ich freue mich wirklich sehr darauf, dass kommendes Jahr (hoffentlich) The Last Guardian in SotCs Fußstapfen tritt.
Dann bis nächste Woche, und bloß nicht das Zocken vergessen,

TG