Mittwoch, 25. März 2015

#FemaleLinkJam

Das heutige Thema weicht ein bisschen vom üblichen Kanon ab, denn es geht heute nicht um das Konsumieren von Videospielen, sondern um das kreieren solcher.
Es geht um den kommenden Mittwoch startenden Female Link Jam, in dem die Teilnehmer dazu aufgefordert sind, The Legend of Zelda mit einem weiblichen Hauptcharakter neu zu interpretieren.
Da ich sowieso an einem Konzept für ein kleines Game gearbeitet habe und ich die Idee doch ganz nett finde, habe ich mich entschieden teilzunehmen.

Leider ist das Internet im Moment ziemlich aus dem Häuschen, was Geschlechterrollen in Videospielen angeht.
Mancher sprang auf den Zug auf und erklärt nun, dass es Zeit für Nintendo ist einen weiblichen Link zu veröffentlichen und diese Fan-Art Idee in die Realität umzusetzen (Beispiel). Damit wiederum fühlten sich Leute auf den Plan gerufen zu hinterfragen, warum man überhaupt ein existierendes Franchise verändert anstatt einfach ein eigenes zu erschaffen (hier und hier).
Da ich mich nun aktiv in das Geschehen einmische, sehe ich mich gezwungen mein eigene Meinung darzulegen, was ich in Form dieses Posts tue.

Ich stimme beiden Seiten zu gewissen Teilen zu. Dem Video von PBS Game/Show stimme ich insofern zu, dass das Zelda Universum ohne Probleme eine Iteration mit einem weiblichen Charakter zulässt. Ich stimme ihm auch darin zu, dass man mit einem Geschlechtertausch ein wenig Abwechslung in das Franchise bringen könnte, wobei ich allerdings anmerke, dass TLoZ seit jeher sehr abwechslungsreiche Iterationen hervorbringt und jeder neue Titel, auch mit einem männlichen Link, keineswegs angestaubt ist.

Dem Blog-Artikel gebe ich in seiner Kernaussage recht, dass man Künstler nicht zu bestimmten Entscheidungen drängen sollte, weshalb ich auch der Meinung bin, dass Nintendo, oder vielmehr die verantwortlichen Designer, ganz selber entscheiden sollen, ob und wie sie eine weibliche Link Version einführen wollen.

Dem Video von MundaneMatt muss ich insofern recht geben, als dass eigene Kreationen definitiv Neuinterpretationen überlegen sind, allerdings scheint MundaneMatt einen sehr wichtigen Punkt zu ignorieren, nämlich den, dass wir von einem Game Jam reden.
Ein Game Jam ist und war nie dazu gedacht die neusten Top Seller zu produzieren und die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ein Jam ist viel eher mit einem Fan-Art Contest zu vergleichen.
Die Teilnehmer, wie auch ich, versuchen nicht reich und berühmt zu werden, sondern Spaß am kreieren zu haben und ein wenig Erfahrung für das nächste ernsthafte Projekt zu sammeln.
Dass er den Female Link Jam mit Fifty Shades of Grey vergleicht und sich darüber lustig macht, dass der Preis für den Gewinner lediglich ein gerahmtes Fan-Art eines nicht genannten Künstlers sein wird, zeigt, dass MundaneMatt nicht klar ist warum der Jam veranstaltet wird.

Ich fasse meine Meinung also nochmal zusammen:
Wenn Nintendo ein Spiel mit einem weiblichen Link machen will, cool for me. Aber sie müssen das nicht machen, weder für Gender Equality, noch um ihr Franchise interessanter zu machen.
Ich denke, dass nicht jedes Spiel ein originelles Meisterstück sein muss. Gerade Anfänger und Amateure, wie ich nun mal einer bin, sollten zunächst ein kleineres Projekt angreifen um Erfahrung mit der Materie zu sammeln und da darf man durchaus etwas Bekanntes kopieren.

People are upset because they think #femalelinkjam is some big social commentary. Just have fun making/playing games, I can't wait.” - @GDultima via Twitter


P.S. Wenn mir kein besseres Thema einfällt ich der Meinung bin es sei angebracht, werde ich den kommenden Monat einen Statusbericht zum Projekt hier einstellen. Anfang Mai, wenn der Jam vorbei ist, gibt es auf jeden Fall ein kleines Resümee.

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